Aktualität: 02.10.2011 Der Jahreszyklus Das Bienenjahr beginnt im Spätsommer. Zu dieser Zeit wird die Grundlage für das Bienenvolk im folgenden Frühjahr gelegt. Der Eintrag von Futter zur Überbrückung der Versorgungslücke im Winter sollte im August abgeschlossen sein. Das Bienenvolk kann sich nun auf die Aufzucht der Winterbienen konzentrieren. Diese Bienen werden zunächst geschont. Sie fressen sich ordentlich "Winterspeck" an. Im Laufe des Spätsommers und des Herbstes sterben die Bienen, die im Sommer für die Versorgung des Volkes gesorgt haben. Die Winterbienen sind nun gefragt, die "Bienentraube" zu bilden und in ihr die Temperatur hoch zu halten. Im Inneren der Traube herscht den gesamten Winter über eine möglichst konstante Temperatur von ca. 35 ° C. Die Königin fängt nach einer brutfreien Zeit vor der Sonnenwende im Dezember gegen Weihnachten bereits wieder an einige wenige Zellen zu bestiften. Hieraus entstehen die ersten jungen Bienen, die im Frühjahr die Arbeit der Winterbienen über- nehmen. Im frühen Frühjahr, sobald die ersten warmen Tage die Bienen locken, fliegen diese erstmals aus zum sogenannten "Reinigungsflug". Hierbei entleeren sie die Kotblase um nach Möglichkeit die Beute nicht zu verschmutzen. Sobald die ersten Frühblüher wie Haselnuss und Weide blühen, beginnen sie mit dem Sammeln der lebensnotwendigen Nahrung. Mit den Pollen dieser Pflanzen wird nun die verstärkt angelegte  Brut im Volk gefüttert. Zusammen mit den Eiweißreserven der Winterbienen und dem ein- gelagerten Winterfutter  wird die Basis für die Erweiterung des Volkes gelegt. Im Mai/Juni erreicht das Volk seine größte Stärke. Zu diesem Zeitpunkt blüht die Natur und das Futterangebot ist übermäßig. Es ist nun Zeit für die Bienen an die Vermehrung und Arterhaltung zu denken. In der Natur werden nun durch die Arbeiterinnen Weiselzellen ange- legt, die die Königin mit begatteten Eiern bestiftet. Durch die Zugabe von besonderem Futter, dem "Gelee Royal" wird aus diesem Ei innerhalb von 16 Tagen eine junge Königin. Bereits wenn die Zelle verdeckelt wird, ist es Zeit für die Altkönigin mit einem Teil der Arbeiterinnen den Stock zu verlassen; sie schwärmt. Dieser Schwarm bildet die Basis für ein neues Bienenvolk, welches sich in einer eigenen Unterkunft selbstständig auf den kommenden Winter vorbereitet. Im Altvolk schlüpft kurze Zeit später die Jungkönigin, fliegt nach wenigen Tagen zum Begattungsflug aus und kommt (hoffentlich) begattet zurück. Nach wiederum wenigen Tagen ist sie bereit begattete Eier zu legen und das Volk am Leben zu erhalten. Sollte im Volk nicht nur eine junge Königin schlüpfen, können ihre Schwestern, nachdem sie geschlüpft sind, ebenfalls mit einem Teil der Arbeiterinnen abschwärmen. Das verbleibende Altvolk muss nun noch die Vorräte für den Winter vervollständigen und der Zyklus des Bienenjahres hat sich geschlossen.