Die Beute Die Wohnungen der Bienen nennt der Imker "Beute". Sie müssen als Anforderung eigentlich nur erfüllen, dass genügend Platz in ihnen ist und dass sie Schutz  vor Witterungseinflüssen gewährt. Da der Imker aber gerne einfach und unkompliziert arbeitet, richtet er die Beuten so her, dass sie seinen Bedürfnissen entsprechen. Als Material bietet sich als natürlicher Werkstoff  Holz an. Es isoliert gegen Wärme und Kälte, ist wasserdicht und relativ langlebig. Alternativ werden auch Schaumstoffbeuten genutzt. Sie haben den Vorteil, dass sie leicht sind und noch besser isolieren. Was Vorteile hat, hat aber auch Nachteile. Der Schaumstoff bietet Spechten nur wenig Widerstand und die Kanten im Inneren der Beuten schlagen relativ schnell ab. Strohkörbe, wie man sie aus Bildern und Illustrationen kennt, sieht man höchstens noch im Museum. Von Natur aus bauen Bienen ihre Waben an der Oberseite ihrer Unter- kunft an. Die Waben stehen dann schräg zum Flugloch und immer in konstantem Abstand zueinander. Wenn der Imker es zulässt, dass die Bienen an der Oberseite der Bienenkästen ihre Waben einfach anbauen, hat er nur wenig Möglich- keiten das Volk zu zerlegen und zu kontrollieren. Auch die Entnahme des Honigs gestaltet sich dann als schwierig. Aus diesem Grund gibt der Imker vor, wo und in welcher Richtung die Waben gebaut werden sollen. In die Beuten werden Rähmchen eingehängt, in den Rähmchen weden in der Regel "Mittelwände" befestigt. Hierbei handelt es sich um dünne Wachsplatten, auf denen das Muster und die Größe der einzelnen Zellen vorgegeben sind. An dieses Baumuster halten sich die Bienen auch in aller Regel. Normalerweise handelt es sich bei den Mittelwänden um Waben, aus denen später einmal Arbeiterinnen schlüpfen sollen. Damit die Beuten und die Waben noch gut zu bearbeiten sind, werden mehrere Etagen an Rähmchen in die Beute gehängt. Hierzu werden heute sogenannte Zargen benutzt. Es sind Rahmen, die die Außenwand der Beute bilden. Sie sind genau so groß, dass jeweils 9 - 11 Rähmchen hineinpassen. Man stellt dann mehrere Zargen übereinander auf eine Bodengruppe und verschließt das Ganze nach oben mit einem Deckel. Die Waben können sowohl in Längsrichtung, also mit den Wabengassen in Richtung Flugloch als auch quer hierzu eingehängt sein. In Richtung Flugloch nennt man es "Kaltbau", quer nennt man "Warmbau". Je nach Jahreszeit und Volkstärke können bei einer solchen Beute ein bis fünf Zargen übereinander gestapelt werden. Jungvölker, die noch aus relativ wenig Bienen bestehen bekommen nur eine Zarge, starke Wirtschaftsvölker, die mitten in einem üppigen Tracht- gebiet stehen können auch mal aus fünf Zargen bestehen. Hierbei werden in aller Regel die unteren zwei Zargen als Brutraum und die oberen als Honigraum bezeichnet. Da es aus hygienischen Gründen nicht erlaubt ist Honigwaben zu ernten, auf denen sich auch Brut befindet, sorgt der Imker dafür, dass die Königin diesen Honigraum nicht betreten kann. Dies geschieht dadurch, dass er zwischen die Bruträume und den Honig- raum ein Absperrgitter einlegt. Dieses besteht aus engen Schlitzen oder Löchern, durch die nur die etwas kleineren Arbeiterbienen passen. Die Königin ist deutlich größer als diese und passt nicht hindurch. Die Bodengruppe ist nicht nur ein Grundbrett sondern beinhaltet auch das Flugloch. Aus dieser Öffnung verlassen die Bienen die Beute und kehren auch hier wieder in den Bau zurück. Nach unten ist die Bodengruppe meist mit einem Gitter verschlossen. Die Luft kann so zirkulieren und Abfälle, die aus der Beute herunterfallen, können direkt herausfallen. Der direkte Kontakt mit der Außenluft und der eventuellen Kälte stellt kein Problem dar. In der Natur wohnen die Bienen in hohlen Bäumen, die in der Regel nach unten ebenfalls offen sind. Die warme Luft in der Beute staut sich ohnehin oben. Im Sommer entsteht das größere Problem, nämlich dass die Beute überhitzt. Die Bienen müssen dann durch zufuhr von Wasser, welches sie verdunsten, kühlen.