Ich habe meine Bienen vor ein paar Jahren von meinem Vater übernommen. Dieser hat sie wiederum vor vielen Jahren von seinem Schwiegervater bekommen und der hat sie, soweit dies noch nachvollziehbar ist, von Mitstreitern der örtlichen Landwirt- schaften bekommen. Wie lange sie sich also tatsächlich in Familienbesitz befinden, ist nicht mehr genau nachvollziehbar. 40 - 50 Jahre kommen aber mit Sicherheit zusammen. Die Erfahrungen , die meine Vorgänger gesammelt haben, konnte ich zum Teil noch während meiner Kindheit aufsaugen. Viele Handlungsweisen der Väter haben funktioniert! Sie haben ihre Völker gepflegt, vermehrt und haben Honig geerntet. Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, war es unmöglich sich dem Bienenhaus zu nähern ohne mindestens einen Schleier, Handschuhe und drei Mäntel zu tragen. Als Alternative war stählerne Härte eines ganzen Jungen gefragt. Der eine oder andere Bienenstich war jedenfalls sicher. Honig haben sie damals auch geerntet. 18 Pfund war damals ein Wert, der erstrebenswert war (pro Volk!) In guten Jahren kamen somit von den 10 Völkern auch mal eineinhalb Zentner zusammen. Heute würde mit derartigen Bienen und Beuten niemand mehr arbeiten. Erträge von bis zu 100 Pfund pro Volk sind momentan keine Seltenheit. Bienenstiche zählen eher zur Ausnahme. Arbeiten in Badeschlappen und Shorts wird auf den einschlägigen Medien propagiert. Übertreiben will ich eben nicht, deshalb nutze ich trotz- dem den Schleier und die Handschuhe - sicher ist sicher. Die Beuten sind im Laufe der Entwicklung ebenfalls größer geworden, die Stärke der "neuen Bienen" hat dies erforderlich gemacht. Heute wird mit Magazinbeuten in unterschiedlichen Formaten mit teilweise 40 und mehr Waben gearbeitet. Das Handling der Magazine ist leichter geworden, man kommt schnell an jede Stelle der Beute heran um daran zu arbeiten. Durch verschiedene Behandlungsmethoden kann man schnell Schwarmgedanken der Völker zunichte machen oder gezielt Königinnenzucht betreiben. Bei entsprechendem Kenntnisstand und Routine lassen sich die Völker mit verhältnismäßig wenig Aufwand bearbeiten und betreuen. Die Bienen Aktualität: 01.07.2011