Aktualität: 16.07.2012 Die Zucht In diesem Jahr habe ich es erstmals mit der gezielten Aufzucht von Königinnen  probiert. Als Zucht kann man dies nicht bezeichen, da ich keine Selektion oder Weiterentwicklung über einen längeren Zeitraum betrieben habe. Ich habe “nur” von bekannt guten Bienen Königinnen nachgezogen. Aber auch das war eine größere Herausfoderung! Im Frühjahr habe ich ein Seminar über Aufzucht und Pflege von Jung- völkern und Königinnen beim Hessischen Imkerverband besucht. Hier wurden allerlei Methoden vorgestellt, wie es funktionieren könnte aus gekörten Völkern neue, gute Königinnen nachzuziehen. Von all den Methoden habe ich mich nach reiflicher Überlegung für die Nachzucht mit Hilfe eines “Starters” entschieden. Bei allen Methoden beginnt die Vermehrung immer damit, dass man dem Spendervolk jüngste Brut entnimmt. Die Entwicklung einer Biene läuft immer gleich ab. Die Königin legt ein Ei in eine Zelle. Hier bleibt es für drei Tage als Ei liegen und entwickelt sich zur Larve. Diese Larve wird in den nächsten fünf Tagen von den Ammenbienen gefüttert und wächst heran. Danach wird die Zelle verdeckelt und es entsteht eine Biene, die nach weiteren 13 Tagen schlüpft. Soll aus dem Ei aber eine Königin werden, so wird sie nach der Eientwicklung mit hochwertigem Futter, dem Gelee-Royal gefüttert. Nur durch das bessere Futter entwickelt sich eine Königinnenlarve, die nach fünf Tagen verdeckelt wird und nach weiteren acht Tagen schlüpft. Um eine gezielte Vermehrung zu betreiben entnimmt man dem Spender- volk ein-tägige Larven. Diese Larven legt man in künstliche Weiselbecher und hängt diese in ein Volk, welches sich eine Königin anziehen muss, da es weisellos ist. Um zu vermeiden, dass man zuvor ein Volk entweiseln muss, nimmt man einen “Starter”. Dies ist ein Bienenkasten, in dem (bei mir) vier Waben hängen. In den Kasten fegt man junge Ammenbienen aus starken Völkern. Bereits nach 2 - 3 Stunden bemerken sie, dass ihnen eine Königin fehlt. In diesem Moment hängt man die vorbereiteten Weiselnäpfchen oben über die Waben. Hier können, wenn genügend Bienen in dem Kasten sind, ohne Probleme 20 - 40 Zellen eingebracht werden. Binnen 2 Tagen ziehen die Bienen die Zellen zu Weiselzellen an. Anschließend hängt man die angezogenen Zellen in einem Zuchtrahmen in den Honigraum eines starken Pflegevolkes. Ohne das in dem Volk Schwarmstimmung aufkommt, pflegen sie die Zellen bis zum Schlupf der jungen Königinnen. Um zu verhindern, dass die Jungköniginnen ins Volk einlaufen und hier unter Umständen getötet werden, werden die Zellen nach dem verdeckeln am 5. oder 10. Tag mit einem Schutzkäfig versehen. Sind die Königinnen dann geschlüpft, können sie in kleines Begattungs- kästchen zusammen mit ca. 400 ml Bienen zur Begattung gebracht werden. Ich verwende hierzu eigene Mehrwabenkästchen, die sich bewährt haben. Das kleine Volk bekommt etwas Futter und Raum zum Wabenbau. Bis die Königin begattet ist, sind die ersten Waben fertig und die Vermehrung kann beginnen - das Volk beginnt zu wachsen. Später kann die begattete Königin in ein existierendes Volk eingeweiselt werden oder das zwischenzeitlich herangewachsene Völkchen wird durch Verstärkung auf Überwinterungsstärke gebracht. zurück